Als Mitglieder des Presbyteriums im November 2021 von den Ärztinnen Dr. Angelika und Dr. Yvonne Jap gefragt wurden, ob sie eine Idee für eine Räumlichkeit hätten, in der an den Adventswochenenden ein niederschwelliges Impfangebot im Düsseldorfer Süden durchgeführt werden könne, ging es ganz schnell.
Der Vorschlag „Gemeindehaus Angerstraße“ stand schon nach einer kurzen Rücksprache im Gottesdienst als gute Idee fest. Die beiden Ärztinnen fanden das Raumangebot mit Ein- und Ausgang und Größe des Saals für ihr Angebot äußerst geeignet. Dank der Flexibilität anderer potenzieller Nutzer der Räume konnten alle Wochenenden freigeschaufelt werden.
Das Presbyterium hatte inzwischen einstimmig entschieden, die Aktion zu unterstützen und die Räume an die Ärztinnen und ihr Team zu vermieten.
Gerade in den Wochen vor Weihnachten gab es selbst in Düsseldorf nur wenige Möglichkeiten, sich ohne Termin impfen zu lassen und die Hausarztpraxen konnten sich vor Anrufen kaum retten. Die Sorge, dass ein hohes Verkehrsaufkommen in der Angerstraße zu Schwierigkeiten führen könnte, erwies sich als unbegründet. Zwar gab es besonders an den ersten Wochenenden Schlangenbildungen vor dem Gemeindehaus und auf der Angerstraße, aber durch die gute Organisation waren Wartezeiten überschaubar. Zahlreiche Mitglieder unserer Gemeinde und andere Urdenbacherinnen und Urdenbacher waren sehr froh, dass es bei uns möglich wurde, sich noch vor Weihnachten und mit kurzem Weg boostern zu lassen.
Am letzten Adventswochenende durften sich dann auch Kinder ab fünf Jahren ohne Termin ihren Piks abholen. 490 Kinder kamen mit ihren Eltern an den beiden Tagen. Für das Ärzteteam war es besonders beeindruckend, wie viele Kinder berichteten, dass sie froh darüber seien, jetzt geimpft zu werden. Dafür war sogar eine Kinderärztin mit dabei, um direkt vor Ort mit den Eltern offene Fragen klären zu können. Insgesamt impfte das Team an den drei Dezember-Wochenenden rund 5100 Menschen, darunter gut 200, die sich ihre erste Spritze abgeholt hatten.
Im Januar konnte das Angebot an den Samstagen und Sonntagen fortgesetzt werden, im Februar an den ersten beiden Sonntagen. Für die Kinder war es dadurch auch möglich, ihre zweite Impfung zu erhalten. Da es in Düsseldorf inzwischen deutlich mehr Möglichkeiten geimpft zu werden gab als vor Weihnachten, gingen die Zahlen etwas herunter. Aber es waren immer noch fast 2000 Menschen, die im Januar und Februar geimpft wurden, davon 180 Erstimpfungen.
Die Rückmeldungen der geimpften Menschen sowohl im Gemeindebüro, beim Presbyterium und bei den Ärztinnen waren äußerst positiv. Es kamen nicht nur Urdenbacher oder Düsseldorfer, sondern auch Leute mit einer deutlich weiteren Anreise, die von dem Angebot gelesen hatten – dankbar und glücklich darüber, dass es so einfach wahrzunehmen war, dass das Team so freundlich und kompetent war und wie gut die Organisation geklappt hat.
Vielen Dank allen Beteiligten auch an Frau Berneburg im Gemeindebüro und unseren Küster Herrn Winter, die auf Seiten der Gemeinde immer die ersten Ansprechpartner waren.
Den Beitrag, den das Ärzteteam für die Nutzung des Gemeindesaales leistet, spendet die Ev. Kirchengemeinde Urdenbach an UNICEF, die sich bemühen mit gespendetem Impfstoff ärmeren Ländern zu helfen, das Virus zu bekämpfen. Im Gemeindesaal stand überdies eine Spendenbox für diesen Zweck bereit. Alle Menschen, die das Impfangebot nutzten, waren gebeten, einen Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Covid19 zu leisten.
B. Vinke
Fotos: B.Vinke und Dres. Jap