Segelfreizeit 2014

Mit Cro auf dem IJssel- und Wattenmeer

8 Tage Segelfreizeit mit 32 Jugendlichen

„Doch wir werden irgendwann mal alt sein, doch uns trotzdem genau erinnern, denn: Wir waren hier, Wir waren hier!“

Carlo Waibel, besser bekannt als Cro, ist 24 und trägt eine Pandamaske in der Öffentlichkeit – sein Markenzeichen. Mit seinen Texten erreicht der inzwischen zahlreich ausgezeichnete junge Rapper Hunderttausende. Auch vor unserem Segeltörn machte er keinen Halt und sprach zu uns durch Handylautsprecher und tragbaren Musikboxen – ob als Weckruf oder Sonnenbrandbegleitung an Deck. Zitate aus seinem aktuellen Stück „Wir waren hier II“ überschreiben unsere Eindrücke.

„Ich werd‘ alle Sorgen heute liegen lassen und höre nur noch Lieder die mich fliegen lassen.“

Fernab von Termindruck und Verpflichtungen – weit draußen, ab vom Schuss – mitten auf dem Meer. Loslassen, nichts tun und genießen. Keine einfache Aufgabe für konsumgeschulte Jugendliche, könnte man meinen. Nach kurzen Bekundungen der Trauer über das fehlende Internet auf dem Handy überwog aber Gott sei Dank die Freude über die viele gemeinsame Freizeit. Ob beim Unterhemdensegeln oder beim Doppelkopf spielen im schützenden Schatten unter Deck – Sorgen waren fern – und Musik immer dabei!

„Manchmal wünscht ich dieser eine Tag bleibt für immer, deshalb sind wir die ganze Nacht wach, aus Angst uns zu verlieren.“

Zweiunddreißig Früh-, Spät- oder gerade so richtig Pubertierende – hört sich anstrengend an, ist es auch – und doch scheint der gemeinsame Segeltörn genau das richtige Rezept gewesen zu sein. Gemeinschaft und Zusammenhalt sind das Ergebnis und die Grundlage unserer gemeinsamen Zeit auf hoher See. Ob beim Boot-Bau-Wettbewerb (auch wenn der Mentos-Cola-Mix nicht hielt, was Youtube uns versprach) oder im Küchendienst bei gefühlten 50 Grad Celsius und zwiebeltränenden Augen – unvergessliche Momente, die man nicht vergessen will. Und die Sache mit dem nachts aufbleiben, die muss ich ja sicher nicht näher erklären.

„Ich werd‘ alle Sorgen heute liegen lassen und höre nur noch Lieder die mich fliegen lassen.“

Trotz kurzzeitig heftigen Unwetters und eines segelträgen Skippers: wir streichen uns den Himmel rot und genießen den Sonnenuntergang. Die Rückmeldungen waren eindeutig: es hat Spaß gemacht, mit allen Hindernissen, die es zu überwinden galt, diese haben uns nur noch mehr zusammengeschweißt. Den ein oder anderen näher, als man erwartet hätte. Schmetterlinge im Bauch inklusive!

„Ja ich weiß, vorbei, wird nicht wieder wie es war. Bitte lass uns nochmal sein wie an diesem einen Tag.“

Unsere Fahrt endete am 13. Juli gegen 19:15 Uhr in Urdenbach. Der enorme Schlafmangel aller Beteiligten hielt sie nicht davon ab bis 21 Uhr zahlreich im Gemeindehaus unserer Kirchengemeinde zu erscheinen, um das WM-Finalspiel gemeinsam zu sehen und live mitzuerleben, wie Deutschland Fußballweltmeister wurde. Der Titel und damit verbundene vierte Stern rundete unsere Woche erfolgreich ab.
Aber auch das Interesse für den Segelsport wurde geweckt, so dass bereits eine Gruppe Lernwilliger sich zur Segeltheorie und -praxis am Unterbacher See getroffen hat. Unsere Gemeindejolle „Evinelle“ – eine Spende der Kirchengemeinde Eller – wurde bei leichter Briese eingeweiht und hat erste Segelherzen höher schlagen lassen. In der letzten Sommerferienwoche finden weitere Touren unter Leitung von Pfarrer Matthias Köhler statt. Wir freuen uns darauf!


Lesen Sie im Gemeindebrief 2/2014 Eindrücke einer Teilnehmerin!

Fotos: Viktor Haas

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner